Nach einer mehrjährigen Entwicklungszeit wurde der Netzwerk Smart Production Demonstrator vorgestellt. Zusammen mit anderen Projektteilnehmern lieferte neogramm Ressourcen und Know-How zur Gestaltung des Modellprojekts, an dem zukünftig anwendungs- und forschungsbezogene Fälle dargestellt und Trends erprobt werden können. Dabei kommen fortschrittliche Technologien zum Einsatz, die neogramm auch schon erfolgreich bei einem Kundenprojekt implementiert hat, das kürzlich mit dem Industrie 4.0 Award der Fachzeitschrift PRODUKTION prämiert wurde. Das Engagement im Demonstratorprojekt wurde mit dem großen Interesse von Presse und Fachpublikum belohnt.

Gespannte Stille im Studio, der Einspieler endet, Kamera ab! Zum Thema „Fabrik der Zukunft“ erhält Kai Blümchen die Gelegenheit ein Fernsehinterview zu geben. Anlässlich der Eröffnung des Smart Production Demonstrators lautet die erste Frage der Moderatorin: „Wie wichtig sind solche Projekte gerade auch für kleinere Unternehmen?“ „Sie sind enorm wichtig und bringen natürlich wahnsinnig viel.“

Das Medienecho, das die Inbetriebnahme des Demonstrators begleitet, ist groß. Doch auch das Fachpublikum, das den Demonstrator nach der offiziellen Eröffnung im MAFINEX Technologiezentrum erleben darf, zeigt sich hochinteressiert. Ungefähr 50 Teilnehmende aus verschiedenen Branchen wohnten der Vorstellung der innovativen Anlage bei einer Veranstaltung im Rahmen der VDMA Lab Tour bei. In Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus dem Netzwerk Smart Production wurde dieses Event von einer Reihe von Fachvorträgen begleitet.

Bei seiner kurzen Einführung nutzt Georg Pins, Geschäftsführer des Netzwerk Smart Productiondie Gelegenheit, die Aktivitäten des Netzwerks vorzustellen. Beim Demonstrator-Projekt konnten die drei wesentlichen Ziele Innovationsförderung durch Kooperation, Wissenstransfer aus Forschungseinrichtungen aus der Region sowie die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zusammengebracht werden. 

Bei der Auftaktpräsentation stellen Alexander John und Mike Schmidt (beide SP Lion AG) Eckpunkte der digitalen Transformation im industriellen Sektor vor. Ihr ganzheitliches Konzeot der Digitalisierung, das nicht nur die technologische Seite, sondern auch Organisation und Prozesse, sowie die Unternehmenskultur, in der diese stattfinden, in den Blick nimmt, steht hierbei im Mittelpunkt. 

Mit seinem Praxisbericht zum Einsatz von RPA (Robotic Process Automation) im Vertrieb der HAINBUCH GmbH stellt Philipp Sommer einen pragmatischen Ansatz zur Digitalisierung vor, der Vertriebsprozesse durch Automatisierung unmittelbar erleichtert. Auch hier zeigt sich: Digitalisierung lebt vom Machen und Austesten der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Dieser Macher-Mentalität sieht sich auch der Smart Production Demonstrator verpflichtet. Bei der anschließenden, durch „Digi Pate“ Stefan Bley angeleiteten und mit Hintergrundvorträgeunterfütterten Vorstellung der Modellfabrik, konnten sich die Teilnehmenden ein genaues Bild machen.  

Dabei plädierte insbesondere Thomas Bach (Pfalzkom GmbH) dafür, die Infrastruktur des Demonstrators als Chance zu begreifen und zukünftig als Spielwiese zu nutzen. Dafür wurde ein ausgereifter Netzwerk-Unterbau geschaffen über das lokale, hochsichere und leistungsstarke Rechenzentrum in Mutterstadt und mit den Lösungen des international führenden Sicherheitsanbieters Barracuda, deren technische Funktionsweise Stefan Schachinger erläuterte. 

Informationen zur Anlagenarchitektur stellten Christos Lithoxopoulos und Kai Blümchen (beide neogramm GmbH & Co. KG) vor. Dabei ordneten sie das Modellprojekt in die vier Evolutionsstufen der industriellen Digitalisierung ein. „Um zu höheren Stufen, wie Vorhersagefähigkeit und Anlagenautonomie zu gelangen, muss die Infrastruktur stimmen. Daher bedingen Konnektivität und der richtige Umgang mit Daten das weitere Vorgehen.“, so Christos Lithoxopoulos. Auch dafür steht der neue Demonstrator: In der industriellen Digitalisierung machen unscheinbare Vorgänge im Hintergrund viele Anwendungen erst möglich. Daher sollen diese Bestandteile im Modellbetrieb sichtbar gemacht werden. Dabei ist eine Bus-Architektur, zum Beispiel über den Manufacturing Service Bus als Teil des Automation Kit von neogramm, von besonderer Bedeutung. Eine solcher Service-orientierter Aufbau ist darauf ausgelegt, Informationen flexibel zu verteilen. Gepaart mit geeigneten Schnittstellen ist dieses Paradigma ein Schlüssel der flächendeckenden Digitalisierung in der Produktion.

Innovative Technologie

Zukunftsweisend und prämiert

In ähnlicher Weise hat neogramm die Technologie schon in Zusammenarbeit mit dem Elektrohersteller Busch-Jaeger und ABB implementiert. Diese Lösung wurde im Januar 2020 mit dem Industrie 4.0 Award der Fachzeitschrift PRODUKTION ausgezeichnet. In einem gemeinsamen Projekt ist es neogramm, BuschJaeger und ABB gelungen, eine vernetzte Fertigung konsequent umzusetzen (einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier). Mit diesem ausgeklügelten Konzept wird nicht nur am Werkstandort erfolgreich produziert, sondern auch die Fachjury überzeugt.

„Der Preis ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit und zeigt uns, dass wir mit unseren Ansätzen den richtigen Nerv treffen“, freut sich Christos Lithoxopoulos. Er ist überzeugt: „Industrielle Anlagen müssen hochgradig flexibel ausgestaltet werden, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Auszeichnung zeigt: unsere Idee von Konnektivität ist eine wichtige Antwort auf dieses Problem.“

Der Industrie 4.0 Award

Seit 2013 zeichnen die Fachzeitschrift Produktion und ROI Management Consulting jedes Jahr die innovativsten Lösungen im Bereich Smart Factory or Supply Chain Management aus. Damit setzen sie die Messlatte für die besten Digitalisierungsprojekte in der Industrie. Sieger des Industrie 4.0 Awards der letzten Jahre waren, unter anderem Siemens AG, für ihr Null-Fehler-Qualitätsmanagement-System im Elektronikwerk Amberg, oder auch Robert Bosch GmbH, für ihre vernetzte Fertigung und Nutzung von Big Data.
Mehr unter www.industrie40award.de.

Der technische Unterbau, der beim Industrie 4.0 Award prämiert wurde, sorgt nun auch für einen stabilen und innovativen Modellbetrieb im Mannheimer MAFINEX Technologiezentrum. Als Modell einer Fabrik der Zukunft bildet der Demonstrator alle Schritte einer digitalisierten Wertschöpfung ab – von der Erzeugung eines individuellen Kundenauftrags bis zum Verpacken des verkaufsfertigen Produkts. Gefertigt wird ein Sensorwürfel in der Losgröße 1 – als wichtiger Informationslieferant für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge eine passende Wahl. In einem Webshop werden mit wenigen Klicks die gewünschten Platinen sowie die Gehäusegröße ausgewählt und schon geht die Bestellung zum zentralen IT-System in der Cloud. Am Arbeitsplatz werden über den Zugriff auf ein smartes Regal die Würfel vormontiert und verklebt. Um die Potenziale der sogenannten „Virtuellen Produktion“ zeigen zu können, wird der gesamte Produktionsprozess von Bestellung bis hin zur Verpackung in Echtzeit virtuell an großen Bildschirmen im Modell abgebildet.

Die technische Bezeichnung des Projekts als „Smarte Aspekte Demonstrator V1.0“ verdeutlicht, dass es sich hier um die erste Ausbaustufe handelt. Alle Beteiligten sind sich sicher, dass die Anlage mit klugen Ideen und motivierten Köpfen weiterentwickelt werden soll. Schon das Entwicklungsprojekt rund um den Demonstrator konnte in Kooperation mit der Werner-von-Siemens Schule in die Ausbildung integriert werden und stellt für drei aktuelle Absolventen ihre Abschlussarbeit dar. „So eine Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Bildungsbereich freut uns natürlich besonders.“, bestätigt Kai Blümchen, Geschäftsführer von neogramm.

Regionale Medien

Große Aufmerksamkeit

Der innovative Demonstrator sorgte auch in der Öffentlichkeit für Aufsehen. Der Mannheimer Morgen hebt dabei die Rolle des Netzwerks Smart Production beim Bau des Modellprojekts hervor: „Hinter dem Modell im Mafinex steckt das Netzwerk Smart Production, in dem rund 50 Mitglieder aus der Region engagiert sind. Darunter Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen. Die Initiative geht auf die Stadt Mannheim und den Rhein-Neckar-Kreis zurück. Das Ziel: die Chancen der Digitalisierung in konkrete Geschäftsmodelle umzumünzen.

Die Rhein-Neckar-Zeitung zeigt sich ebenfalls vom „realen Demonstrationslabor“ beeindruckt: „Sein Aufbau ist modular und über das Internet und Rechenzentren stehen die einzelnen Teile miteinander in Verbindung. Außerdem sei darin Cyber-Security der Zukunft verbaut. Anspruch ist es, dass die Produktionseinheit, die der Smart Production Demonstrator darstellt, quasi in einem intuitiv zu verstehenden Plug-and-Play-Modus funktioniert.“ Und der SWR schildert online, wie mit dem Demonstrator auch für kleine und mittelständische Unternehmen anschaulich gemacht werden soll, wie eine digitalisierte Produktion ausgestaltet werden kann.

In ihrer Pressemitteilung zitiert die Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim den zuständigen Bürgermeister Michael Grötsch mit den Worten: „Insgesamt 24 Partner haben hier in Eigenleistung in vielerlei Hinsicht außerordentlich Bemerkenswertes geschaffen: einen Industrie 4.0-Demonstrator, der tatsächlich nicht nur etwas demonstriert, sondern in einem industrietauglichen Standard entwickelt wurde. Der Demonstrator spiegelt von A bis Z die geballten Kompetenzen und Produkte der Netzwerkpartner wider.

Zudem konnte Kai Blümchen im Studio des regionalen TV-Senders RON Rede und Antwort stehen. Hier beschrieb er, wie wertvoll der neue Demonstrator für die Arbeit von kleinen und mittleren Unternehmen im Industriebereich in der Region ist, da hier das jeweils sehr spezifische Know-How der einzelnen Akteure zusammenkommen kann, um klar definierte Herausforderungen zu lösen. 

In Zukunft sollen anhand des Setups des Demonstrators neue Trends erprobt und Testfälle dargestellt werden, denen ansonsten im betrieblichen Alltag kaum Raum eingeräumt werden kann. Folgeprojekte können deshalb auch insbesondere in Zusammenarbeit mit Berufs- und Hochschulen stattfinden. Mit der durch neogramm aufgebauten, modularen Kommunikationsstruktur sind auch spätere Erweiterungen kein Problem. Insbesondere der Aspekt der Kooperation zwischen verschiedenen Projektpartnern kann so immer wieder zu neuen Konstellationen und befruchtendem Austausch führen. Der Demonstrator als zentrales Projekt des lebendigen Netzwerk Smart Production stärkt damit die gesamte Region.