Auch in diesem Jahr setzte sich die Tradition der „Guten Tat“ bei der Firma neogramm fort: Im Dezember 2018 konnte eine Spende, über das Jahr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesammelt und dann von der Geschäftsleitung verdoppelt, an den gemeinnützigen Verein Frauen helfen Frauen e.V. Heidelberg überreicht werden.

Im Januar 2019 durften Nadine Graul und Matthias Fabian die Geschäftsstelle des Vereins in Heidelberg Wieblingen besuchen und mehr über die Arbeit im Frauenhaus und der Frauenberatungsstelle, sowie der Interventionsstelle für Frauen und Kinder erfahren. Frau Rosario León und Frau Fichtner haben sich viel Zeit genommen und die Arbeit des Vereins vorgestellt.

Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. Heidelberg wurde 1978 gegründet. Das Frauenhaus wurde vom Verein gekauft und nach mühevollen Renovierungs- und Einrichtungsarbeiten am 01. April 1980 eröffnet. Aktuell bietet das Haus Platz für 20 Frauen und Kinder in 7 Zimmern. Da viele Frauen mit einem oder mehreren Kindern kommen, sind die Plätze jedoch schnell belegt. Fünf Mitarbeiterinnen kümmern sich um die traumatisierten Frauen und Kinder, bieten Schutz, helfen im Alltag mit Behördengängen und Ämtern, begleiten zu Gerichtsverhandlungen und bleiben auch noch nach dem Auszug in eine eigene Wohnung eine Weile beratend an der Seite der Frauen. Ziel ist es, den Frauen Schutz zu bieten und sie auf dem Weg zu einem selbstständigen und selbstbestimmten Leben zu begleiten.

Neben dem Frauenhaus gibt es noch die Frauenberatungsstelle Courage, an die sich Frauen in schwierigen Trennungssituationen, mit Gewalterfahrungen oder persönlichen Krisensituationen wenden können. Außerdem unterhält der Verein auch die Interventionsstelle für Frauen und Kinder. Diese Stelle wird von den Behörden nach Polizeieinsätzen wegen häuslicher Gewalt informiert und die Mitarbeiterinnen gehen dann proaktiv auf die Frauen zu und bieten Wege aus der akuten Gewalt-Situation an. Kinder werden in die Arbeit eng mit einbezogen, da sie ebenfalls Opfer der Gewalt sind, auch wenn sie oft nicht selbst direkt angegriffen werden.

Leider kann der Verein die Kosten für das Frauenhaus nicht durch die ihm zustehenden Tagessätze decken, da diese nur bei Frauen mit Anspruch auf Sozialleistungen problemlos gezahlt werden. Frauen mit eigenem Einkommen haben i.d.R. keinen Anspruch auf Sozialleistungen, für sie kann eine Kostenübernahme problematisch werden. Dennoch werden diese in eine Notsituation geratenen Frauen nicht weggeschickt. Aus diesem Grund ist der Verein auf Spenden angewiesen: für die laufenden Kosten, die Instandhaltung des Hauses oder auch um den ein oder anderen Wunsch der Bewohnerinnen zu unterstützen. So wurde kürzlich einer sehr jungen Bewohnerin, die noch die Schule besucht, Nachhilfe ermöglicht, um die Schulnoten deutlich zu verbessern. Einer jungen Mutter mit Baby wurde der Wunsch nach einem Baby-Schwimm-Angebot erfüllt. Aktuell werden alle Spenden gespart, da das Frauenhaus noch in diesem Jahr ein neues Dach braucht. Trotz Fördergeldern der Stadt Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg bleibt dem Verein ein Eigenanteil in sechsstelliger Höhe – dies ist nicht leicht zu stemmen.

Wir wünschen dem Verein weiterhin alles Gute und viel Erfolg in der wertvollen Arbeit gegen Gewalt an Frauen und hoffen, dass sich noch viele Unterstützerinnen und Unterstützer finden werden.